Einbindung mediendidaktischer Aspekte
Die sich ständig verändernde Arbeitswelt erfordert von Mitarbeitenden in der beruflichen Rehabilitation die Fähigkeit, sich flexibel anzupassen und kontinuierlich neue Fähigkeiten zu erlernen. Das Learn@Shift-Projektteam hat einen mediendidaktischen Ansatz entwickelt, der genau dies ermöglicht. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die drei grundlegenden Prinzipien dieses Ansatzes vor, die darauf abzielen, Mitarbeitende bestmöglich auf die Veränderungen der Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen neue Fähigkeiten zu vermitteln. Erfahren Sie, wie wir als Projektteam vorgegangen sind, um diesen innovativen Ansatz zu entwickeln und umzusetzen.Der mediendidaktische Ansatz des Learn@shift-Projektteams verfolgt drei grundlegende Prinzipien:
1. Integration von Lernimpulsen in den Arbeitsalltag: Dieses Prinzip zielt darauf ab, Lerninhalte und -aktivitäten nahtlos in den Arbeitsalltag der Teilnehmenden zu integrieren. Das bedeutet, dass das Lernen direkt am Arbeitsplatz stattfindet und die Lerninhalte realitätsnah gestaltet werden. Diese Integration ermöglicht es den Mitarbeitenden, das Gelernte unmittelbar in ihrer beruflichen Tätigkeit anzuwenden.
2. BFW-übergreifende Online-Interaktion: Ein zentrales Element dieses Ansatzes ist die Förderung der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs über Organisationsgrenzen hinweg. Dies geschieht durch die Nutzung sowohl synchroner als auch asynchroner Online-Kooperationsformen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihre Perspektiven zu erweitern und von den Erfahrungen anderer Organisationen zu profitieren.
3. Methodenvielfalt zur Unterstützung des Lernprozesses: Das Learn@shift-Team setzt auf eine breite Palette von Lehrmethoden, die an unterschiedlichen Lernebenen angewendet werden können. Dazu gehören selbstgesteuerte Lernprozesse, Teamarbeit und organisationsweite Initiativen. Der Lernprozess beginnt mit der Definition der zu erlernenden Kompetenzen. Auf dieser Grundlage werden klare Lernziele formuliert, und anschließend werden Inhalte, Methoden und die technische Umsetzung entwickelt, um diese Ziele zu erreichen.
Insgesamt zeichnet sich dieser mediendidaktische Ansatz durch seine Praxisorientierung, die Förderung der Zusammenarbeit und die Vielfalt der eingesetzten Lehrmethoden aus. Dies ermöglicht den Teilnehmenden, effektiv auf Veränderungen in der Arbeitswelt zu reagieren und neue Fähigkeiten zu erlernen. Die Umsetzung erfolgt in drei aufeinander aufbauenden Staffeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeitenden abzielen:
In dieser Phase liegt der Fokus auf der individuellen Ebene, insbesondere auf den Learning-Professionals. Das Ziel ist es, Strategien und Methoden zu entwickeln, um Mitarbeitenden die effektive Anpassung an Veränderungen in der Arbeitswelt zu ermöglichen. Die Fragestellung lautet: „Wie lernen wir zukünftig im Reha-Alltag, um auf Veränderungen der Arbeitswelt zu reagieren zu können?“ Dies wird in Learn@shift mit einem Selbstlernmodul mit Fokus auf Selbstreflexion umgesetzt. In dieser Phase entwickeln die Lernenden in einem storybasierten Lernpfad ihre Fähigkeiten, eigenständige Lernprojekte durchzuführen. Dies fördert die Selbstreflexion und das eigenständige Arbeiten. Die Teilnehmenden teilen ihre Erfahrungen und Best Practices auf der Lernplattform und engagieren sich in der Kokreation von Lernlösungen.
In der zweiten Staffel liegt der Fokus auf Teams und der Identifizierung von Kompetenzen, die für erfolgreiches Arbeiten in der zukünftigen Arbeitswelt erforderlich sind. Die Frage lautet: „Welche Kompetenzen brauchen die Mitglieder des Reha-Teams, um weiterhin erfolgreich arbeiten zu können?“ Hier steht die Förderung von Future Skills im Mittelpunkt, um die Anpassungsfähigkeit der Teams zu stärken. Dazu wird ein Gruppenorientiertes Modul mit dem Fokus auf agile Projekte entwickelt. Die Teilnehmenden arbeiten in Gruppen, die aus verschiedenen Partnerorganisationen zusammengesetzt sind, und bearbeiten reale Projekte aus einer Datenbank. Das Ziel ist die Entwicklung innovativer Konzepte im Rahmen eines Ideenwettbewerbs. Die Ergebnisse werden abschließend einer Jury präsentiert. Future Skills werden hier durch das praktische Tun vermittelt und durch Wissensimpulse unterstützt.
Schließlich liegt in der dritten Staffel der Fokus auf der Organisationsebene. Hier konzentrieren wir uns auf die Gestaltung von Arbeitsumgebungen, Prozessen und Strukturen, die Mitarbeitenden ermöglichen, effektiv und effizient in der zukünftigen Arbeitswelt zusammenzuarbeiten. Die Fragestellung lautet: „Wie arbeiten wir in Zukunft zusammen? Wie kann eine Kultur des psychologischen Empowerments in der beruflichen Rehabilitation nachhaltig resilient gegenüber äußeren Einflüssen bleiben?“ In dieser Phase liegt der Schwerpunkt auf der Umsetzung von New Work-Prinzipien. Hier werden Organisationen Anleitungen und Impulse zum Aufbau digitalen Wissensmanagements gegeben, die diese Prinzipien unterstützen. Der Fokus liegt auf dem Aufbau von digitalen Wissensmanagementmodulen und der Förderung einer modernen Arbeitskultur. Dies kann unter anderem durch den Aufbau einer New-Work-Community außerhalb der Lernplattform angeregt werden und auf Formate wie Working-Out-Loud zurückgreifen, um die berufliche Rehabilitation in sozialen Plattformen sichtbarer zu machen.
Dieser ganzheitliche Ansatz vereint die verschiedenen Phasen des Lernprozesses auf individueller, teambezogener und organisationsweiter Ebene und integriert mediendidaktische Prinzipien, um Mitarbeitenden dabei zu helfen, sich auf die Veränderungen der Arbeitswelt einzustellen und neue Fähigkeiten zu erlernen.